Article,

Spielarten des Kapitalismus und die Eurokrise

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WSI-Mitteilungen, 68 (4): 245–252 (2015)

Abstract

Der Artikel befasst sich mit dem Einfluss unterschiedlicher Kapitalismusvarianten auf die Eurokrise. Es wird untersucht, ob diese Varianten für das Aufkommen der Krise eine Rolle gespielt haben und inwiefern sie die Reaktion der Politik bestimmen. In ihrem Ursprung lässt sich die Krise nicht von gewissen institutionellen Asymmetrien zwischen den einzelnen Volkswirtschaften trennen. Für den Zusammenschluss in einer Währungsunion geeignete, nordeuropäische Wirtschaftsordnungen mit exportorientierten Wachstumsmodellen wurden in der WWU mit südeuropäischen Volkswirtschaften zusammengeführt, deren nachfrageorientierte Konjunkturmodelle ohne die Möglichkeit von Währungsabwertungen kaum Erfolg versprechen. Der Streit über einen Ausweg aus der Krise wird überdies von den vorherrschenden wirtschaftlichen Lehrmeinungen mitbestimmt, die sich ebenfalls je nach Kapitalismusvariante unterscheiden. Der wirtschaftliche Erfolg Europas lässt sich nur durch eine erst noch zu schaffende, neue Art von Währungsunion sichern.

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