Abstract
Die Crowd, also die Netzbevölkerung, produziert Inhalte in sozialen Medien, moderiert Fanforen, bewertet und verbessert Produkte, testet Betaversionen, perfektioniert durch ihr Surfverhalten die Suchalgorithmen und gibt dabei Daten preis. Digitale Ökonomien basieren zentral auf der mehr oder weniger freiwilligen Arbeit ihrer NutzerInnen. Für diesen Beitrag interessiert mich aber weniger die Ausbeutung unbezahlter Arbeit (auch die Crowd des NASA-Projekts arbeitete umsonst), sondern vielmehr Formen bezahlter Arbeit auf der Basis des Crowdsourcing-Modells: Inzwischen gibt es Millionen von digitalen LohnarbeiterInnen, vermittelt über Crowdsourcing-Plattformen, die ähnliche Aufgaben wie die Freiwilligen der NASA übernehmen: Aufgaben, die sich nicht computerisieren lassen und die gleichzeitig von einer Masse an digitalen ArbeiterInnen effizient gelöst werden können. Die Crowdworker sind wichtiger Teil der politischen Ökonomie (nicht nur des Netzes) und zugleich eine selten beachtete Klassenfraktion, hervorgebracht durch eine digitale Wiedergeburt des Taylorismus.
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