Abstract

Sektion 5: Erweiterungsraum "Jenseits der Objekte" Das Strategiepapier "Kulturgut erforschen – Objekte vernetzen – Wissen transformieren" verwendet den Begriff einer "vernetzten Forschungsumgebung" nicht explizit. Wenn aber darin die "verstärkte … Vernetzung der … Grundlagenforschung" und die "stärkere Internationalisierung der Forschung unter Ausnutzung digitaler Forschungsinfrastrukturen" als Aufgaben formuliert werden, so versteht sich der Aufbau einer vernetzten Forschungsumgebung der Archive, Bibliotheken und Museen der SPK von selbst als unabdingbare Voraussetzung. Angesichts der aktuellen Entwicklungen in den digitalen Geisteswissenschaften stellt dies eine nicht geringe Herausforderung für die im großen und ganzen konservative Forschungsinfrastruktur dar, gerade wenn die herausragenden Kooperationsprojekte im Bereich der Staatsbibliothek mit ihrem Anschluß an die Entwicklung des Semantic Web↑ als Maßstab dienen. Auch wenn nicht verkannt werden soll, daß sich viele Forscherinnen und Forscher in ihren hochspezialisierten Fachgebieten der Nutzung zeitgemäßer digitaler Ressourcen und moderner Methodik auf der Basis informationswissenschaftlicher Erkenntnisse nicht verschließen, bleiben die sichtbaren strukturellen Ergebnisse weit hinter den Möglichkeiten zurück. Dies zeigt sich z.B. in einer nur marginalen Mitwirkung von Forschern aus der SPK in Arbeitskreisen wie der "Digitalen Kunstgeschichte" an der Humboldt-Universität Berlin, obwohl hier mit wenig aufwendiger Organisationsstruktur Zugang zu neuesten Entwicklungen in den digitalen Geisteswissenschaften↑ ermöglicht wird. Als Diskussionsgrundlage und Zusammenstellung praktischer Schritte soll daher beschrieben werden: was unter einer vernetzten Forschungsumgebung zu verstehen ist, welche Strukturen und Bedingungen eine solche Umgebung benötigt und welche Werkzeuge und Methoden für die Forschung bereits zur Verfügung stehen. Die verschiedenen Ebenen der Vernetzung sollen dabei ebenso umrissen werden wie unterschiedliche Stufen der Informationsverknüpfung. Der allgemeine Charakter solcher informationswissenschaftlichen Beziehungen erlaubt ihre direkte praktische Umsetzung in den verschiedenen Fachdisziplinen ebenso wie die Anwendung in allen im Strategiepapier genannten Forschungs- und Methodenräumen. Unter Nutzung vorhandener digitaler Werkzeuge könnte mit entsprechender institutionsübergreifender Unterstützung der Aufbau einer vernetzten Forschungsumgebung durch Diskussionsforen, Umfragen, Workshops und methodologische Unterstützung begleitet werden.

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