Abstract

Deutschland hat sich bisher um eine Antwort auf die Frage, wie es mit seinen stark gewachsenen und weiterhin wachsenden ethnischen Minderheiten umgehen will, gedrückt. Die Politik hat sich zwei Jahrzehnte lang im Bemühen um die Abwehr unerwünschter Zuwanderer verzettelt; die Diskussion um ein durchdachtes Konzept zur Migration und zur Integration der Migrantinnen und Migranten ist erst in den vergangenen Jahren in Gang gekommen. Und in der Wissenschaft sind die Überlegungen zur „multikulturellen Gesellschaft“ diffus geblieben, weil dieser Begriff schnell zu einem wert- und emotionsgeladenen Reizwort stilisiert wurde. Für die Deutschen lohnt sich ein Blick nach Kanada. Sie können dort eine Variante des Multikulturalismus in statu nascendi et agendi beobachten und dabei erkennen, dass sie aus dem „multikulturellen Modell Kanada“ etwas für die derzeitige Debatte um Migration und Integration im eigenen Land lernen können.

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