Abstract

Die Erscheinungsformen des Antisemitismus reichen von traditionellen Mythen von jüdischem Streben nach Weltherrschaft über Varianten des sekundären Antisemitismus, der sich etwa im Vorwurf einer Mitschuld der Juden an ihrer Verfolgung äußert. Als der gegenwärtig am stärksten diskutierte Ausdruck antisemitischer Einstellungsmuster gilt eine Form der Kritik an Israel, die über legitime Einwände an dessen staatlichem Handeln hinausgeht; dann wird die israelische Politik gegenüber den Palästinensern etwa mit dem nationalsozialistischen Genozid an den Juden gleichgesetzt oder mit doppeltem Maßstab gemessen. Antisemitische Vorurteile werden somit häufig über den Umweg einer scheinbar „rationalen“ Kritik kommuniziert – dem entgegenzuwirken, bleibt eine schwierige Herausforderung, umso mehr, als Antisemitismus auch „in der Mitte“ der Gesellschaft existiert.

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