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Wandel von Produktionsarbeit -- ''Industrie 4.0''

. Soziologisches Arbeitspapier, 38. Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Dortmund, (January 2014)

Abstract

Thema des vorliegenden Papiers ist der Wandel von Produktionsarbeit unter den Bedingungen anpassungsintelligenter Produktionssysteme. Aufgegriffen werden damit technologische Entwicklungstendenzen, die auf eine neuartige Form der Produktionsautomatisierung zielen und die in der deutschen ingenieurwissenschaftlichen und innovationspolitischen Debatte seit längerem unter dem prominenten Label 'Industrie 4.0' thematisiert werden. Bislang liegen keine systematischen sozialwissenschaftlichen Untersuchungen über neue Arbeitsanforderungen und Formen der Arbeitsorganisation im Rahmen solcher Systeme vor. In dem vorliegenden Papier werden daher vorläufige und verstreut vorliegende Forschungsergebnisse und Expertenmeinungen zu den Entwicklungstendenzen von Produktionsarbeit zusammengefasst. Konzeptionell wird dabei davon ausgegangen, dass Industrie 4.0-Systeme eine disruptive, strukturverändernde Prozessinnovation darstellen. Um die damit verbundenen Wandlungstendenzen hinreichend erfassen zu können, wird auf das Konzept des Sozio-technischen Systems zurückgegriffen. In Hinblick auf den denkbaren Wandel von Arbeit wird von einem breiten Spektrum divergierender arbeitsorganisatorischer Muster ausgegangen. Diese Muster werden einerseits als Polarisierte Organisation, andererseits als Schwarm-Organisation gekennzeichnet. Welches Muster sich im konkreten Fall durchsetzt, ist allerdings von Reihe von Zusatzbedingungen wie dem Automatisierungskonzept und den betrieblichen Einführungsprozesses abhängig. Schließlich wird verdeutlicht, dass allenfalls von einer mittelfristig begrenzten Verbreitung von Industrie 4.0-Systemen ausgegangen werden kann.

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