Article,

Open-Source-Projekte: vom Nischenphänomen zum integralen Bestandteil der Softwareindustrie

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WSI-Mitteilungen, 69 (8): 603–612 (2016)

Abstract

Der Artikel entfaltet einen systematisierenden Überblick über Open-Source-Communitys und ihre sozioökonomischen Kontexte. Nach einer historischen Rekonstruktion zur Ausdifferenzierung quelloffener Entwicklungsvorhaben und ihren Relationen zu etablierten IT-Unternehmen werden vier Varianten derzeitiger Open-Source-Gemeinschaften voneinander abgegrenzt – von korporativ geführten Kollaborationsprojekten und elitezentrierten Projektgemeinschaften über heterarchisch angelegte Infrastrukturvorhaben bis hin zu egalitär ausgerichteten Entwicklergruppen. Dabei zeigt sich, dass die quelloffene Softwareentwicklung in den letzten 15 Jahren zu einer allgemeinen Branchenmethode und einem Baustein der Innovationsstrategien aller großen Technologiekonzerne avanciert ist, aber ihre Formatierung als Gegenentwurf zur proprietären Herstellung weitgehend verloren hat. Als Ankerpunkt für Hoffnungen auf eine insgesamt offenere, dezentraler und demokratischer strukturierte Arbeitswelt eignen sich die meisten Open-Source-Projekte heute nicht mehr.

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