Article,

Unterricht zwischen Krise und Routine

.
(2010)

Abstract

In dem Beitrag wird der Kritik an der strukturtheoretischen Variante der Professionalisierungstheorie entgegnet, wie sie vor allem von Heinz-Elmar Tenorth vorgetragen wurde. Dies geschieht nicht auf einer theoretischen Ebene, sondern mit Bezug auf ein empirisches Beispiel, eine Passage aus dem Englischunterricht einer 8. Klasse an einer Integrierten Gesamtschule. Dieses Beispiel wird mit Hilfe der Methode der objektiven Hermeneutik interpretiert und nicht nur in Bezug zu den beiden unterschiedlichen Varianten der Professionalisierungstheorie gesetzt, sondern auch aus der Perspektive des Forschungsprojektes PAERDU - aus dessen Zusammenhang es stammt - analysiert. Die Analyse führt schließlich zu dem Ergebnis, dass Routinen, die weitgehend auf „professionellen Schemata“ beruhen, im Unterricht zwar eine wichtige Rolle spielen - nicht zuletzt weil sie gewährleisten, dass der Unterricht auch dann noch weiter geht, wenn er faktisch gescheitert ist. Jedoch stößt die Anwendung von „professionellen Schemata“ im Unterricht an Grenzen, wenn Krisen eintreten, in denen es zu Bildungsprozessen kommen könnte. Dann ist ein fallspezifisches Vorgehen notwendig. Schlagworte: Professionalisierungstheorie, Unterrichtsforschung, objektive Hermeneutik, Kompetenztheorie

Tags

Users

  • @agoh

Comments and Reviews