Über die Akzeptanz von rund 1400 geschützten Herkunftsbezeichnungen wird in den Verhandlungen zum TTIP-Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA gerungen.
TTIP steht offenbar vor dem Scheitern: Der Verhandlungsführer des EU-Parlaments glaubt nicht mehr an einen Erfolg unter der Regierung von US-Präsident Obama. Danach würde es noch schlechter aussehen.
Die Europäische Union versorgt die Welt mit Wein, niemand exportiert mehr. In Ländern wie Frankreich und Italien ist der Weinanbau nicht nur ein wichtiger Wirtschaftszweig, Wein ist dort identitätsstiftend. Champagner, Burgunder oder Chianti, das sind nationale Heiligtümer. Die Zustimmung mächtiger EU-Mitgliedstaaten zu TTIP hängt nicht zuletzt davon ab, wie Europas Weinwirtschaft in den Verhandlungen wegkommt. Das weiß auch die Brüsseler Kommission.
München - Werden für das Freihandelsabkommen mit den USA regional geschützte Produkte geopfert? Die Bayern sind empört, Verbraucherschützer und Landwirte fürchten um die beliebten Schmankerl. Um welche Produkte geht es eigentlich?
Kommen der Holsteiner Katenschinken und das Lübecker Marzipan bald aus den USA? Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sorgt mit Äußerungen zu TTIP für Aufregung: Mit dem geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA könnten nach ihrer Ansicht auf Hersteller auch Änderungen beim Schutz regionaler Spezialitäten zukommen. Sie bekommt reichlich Gegenwind aus der Lebensmittelindustrie und von Parteien - und relativierte ihre Aussage.