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Strukturwandel und Zukunft der Interessenvertretung im Handwerk

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WSI-Mitteilungen, 66 (4): 264-272 (June 2013)

Abstract

Der Strukturwandel im Handwerk führt zu einer Polarisierung der Betriebsstruktur: einer wachsenden Zahl an Kleinstbetrieben steht die Herausbildung überregional und in neuen, branchenübergreifenden Geschäftsfeldern tätigen handwerklichen Großunternehmen gegenüber. Gleichzeitig lösen sich im Handwerk tarifpolitische Makrostrukturen auf: die Flucht der Unternehmen aus den Tarifverbänden hat zur Erosion des Flächentarifs und zur Zunahme von Haustarifverträgen geführt. Die veränderten Rahmenbedingungen haben Folgen für die Interessenvertretung: In den Unternehmensgruppen gewinnen überbetriebliche Formen der Interessenvertretung wie Gesamt- oder Konzernbetriebsräte an Bedeutung. Betriebsräte stehen vor der Aufgabe, eine effektive, den netzwerkartigen Unternehmensstrukturen angepasste Betriebsratsorganisation zu entwickeln, und sie werden zudem immer häufiger auch zu tarifpolitischen Akteuren. Um die Betriebsräte im Handwerk bei ihren komplexer werdenden Aufgaben adäquat unterstützen zu können, ist auch aufseiten der Gewerkschaft ein organisatorischer Anpassungsprozess der Betreuungsstrukturen erforderlich, der tief in die bisherige Arbeitsteilung innerhalb der Gewerkschaft eingreift.

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