@manfranz

„Ich wundere mich nur, dass wir alle mitgemacht haben.“: Erinnerungen an mein Leben in der DDR.

. Verlag Barbara Budrich, Leverkusen, (2016)Studien zur rekonstruktiven Sozialforschung (hrsg. von Blömer, Ursula; Detka, Carsten; Franzmann, Manuel; Garz, Detlef; Kraimer, Klaus; Oevermann, Ulrich; Riemann, Gerhard; Schütze, Fritz; Wildhagen, Anja).

Abstract

Wie könnte das Alltagsleben in der DDR plastischer und spannender vermittelt werden als anhand einer Biographie, als über die konkrete Erzählung einer Lebensgeschichte? Renate Böning erzählt von ihrem Leben in drei unterschiedlichen historischen Perioden: ihrer Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus, ihrer Erwachsenenzeit und ihrem Arbeitsleben in der DDR sowie ihrem Ruhestand im wiedervereinigten Deutschland. Die Aufzeichnungen bieten eine wertvolle Grundlage für sozialwissenschaftliche Forschungen über das Leben in Deutschland, insbesondere in der DDR. Die Veröffentlichung basiert auf Interviews, die Anfang der 1990er Jahre und 2012/13 geführt wurden, sowie auf eigenen schriftlichen Aufzeichnungen von Renate Böning. In den Gesprächen und Aufzeichnungen wird Zeitgeschichte aus der Mitte der Gesellschaft heraus sichtbar gemacht. Die 40-jährige Teilung Deutschlands schuf in beiden Staaten jeweils eigene und sehr unterschiedliche Lebenszusammenhänge. Diese differenten Welten sind auch mehr als zwanzig Jahren nach der Wiedervereinigung für ehemalige DRR- und BRD-Bürger zum Teil noch rätselhaft und fremd. Wie könnte das Alltagsleben in der DDR also plastischer und spannender vermittelt werden als anhand einer Biographie, als über die konkrete Erzählung einer Lebensgeschichte? Renate Böning, geboren 1935, hat drei verschiedene politische Systeme und die wechselvolle Geschichte Deutschlands der letzten 80 Jahre miterlebt; mehr als 40 Jahre davon verbrachte sie in der ehemaligen DDR. In ihren autobiographischen Aufzeichnungen liefert sie interessante Einblicke in das Alltagsleben in der DDR. Die Veröffentlichung basiert auf Interviews, die Anfang der 1990er Jahre und 2012/13 geführt wurden, sowie auf eigenen schriftlichen Aufzeichnungen von Renate Böning. Renate Böning zählte nicht zu den UnterstützerInnen des Systems, leistete aber auch keinen aktiven Widerstand. Auch wenn sie sich nicht immer angepasst verhielt, musste sie nicht unter schweren Sanktionen leiden. Sie ist und war eine Befürworterin der Wiedervereinigung, auch wenn diese nicht in jeder Hinsicht ein Gewinn für sie war. In ihren Aufzeichnungen wird Zeitgeschichte aus der Mitte der Gesellschaft heraus sichtbar gemacht.

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