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Deutsche Nationalkataloge : Herausforderungen an das deutsche Bibliothekssystem

. ABI Technik, 40 (1): 40--51 (2020)
DOI: 10.1515/abitech-2020-1005

Abstract

Die Frage, welchen Zweck bibliothekarische Kataloge jenseits der Bestandsdokumentation haben, kann man sowohl aus der Perspektive der Bibliotheken wie aus derjenigen der Forschung aufwerfen. Im System der deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken gibt es Kataloge, die regional organisiert sind (Verbundkataloge) und solche, die bestimmte Medien betreffen wie Papyri, Bilder oder Münzen. Andere sind chronologisch orientiert (Verzeichnis der Drucke für das 16., 17. und 18. Jahrhundert). Vor allem diese haben das Erbe des 1943 unvollständig abgebrochenen „Deutschen Gesamtkatalogs“ angetreten und bemühen sich um nationalweit vollständige Nachweise in hoher bibliografischer Qualität. Aus der Sicht der Forschung sind solche Katalogdaten ideale Forschungsdaten, die zur Auswertung im Sinne eines „data mining“ einladen. Allerdings sind die Bibliothekskataloge in Deutschland qualitativ und quantitativ defizitär. Eine genauere Bestandsaufnahme kann nur dann zu ihrer Verbesserung führen, wenn im deutschen Bibliothekssystem das Problem erkannt und Wege gefunden werden, organisatorisch und förderpraktisch die Katalogisierungsleistungen für die Forschung, vor allem der Digital Humanities, besser nutzbar zu machen.

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