Abstract
Die Bewertung wissenschaftlicher Produktivit?t und Produktion bzw. deren Resonanz
gemessen an Zitaten ist ?beraus beliebt. In Zeiten knapper Kassen ist die leistungsorientierte
Mittelvergabe dringend auf objektive Parameter der Leistung und Leistungsf?higkeit der
Wissenschaft und der Wissenschaftler angewiesen. Dabei soll die Frage, ob die Qualit?t
wissenschaftlicher Arbeit einer letztendlichen quantitativen Begr?ndung zug?nglich ist
ebenso unkommentiert bleiben, wie die bereits Realit?t gewordene quantitative Beurteilung
von einzelnen Wissenschaftlern, Instituten, Einrichtungen oder L?ndern selbst. Die Tatsache
allein, da? die Anwendung bibliometrischer Methoden zur Wissenschaftsevaluation nicht
mehr aufzuhalten ist, macht es notwendig, das ?beraus komplexe Thema f?r alle beteiligten
Gruppen einerseits leicht verst?ndlich und schnell lesbar, andererseits aber auch in der
gebotenen Tiefe des komplexen Themas aufzubereiten. Ein kleines B?chlein f?r den
schnellen Zugang zur Thematik haben Dirk Tunger und Rafael Ball bereits an anderer Stelle
vorgelegt (Rafael Ball, Dirk Tunger: Bibliometrische Analysen - Daten, Fakten und Metho-
den : Grundwissen Bibliometrie f?r Wissenschaftler, Wissenschaftsmanager, Forschungsein-
richtungen und Hochschulen. J?lich, 2005).
Nun folgt hier eine ausf?hrlichere Darlegung der Materie, die es aber noch erlauben soll, auch
vom Nicht-Bibliometriker gelesen und verstanden zu werden. Deshalb haben wir auf ein allzu
tiefes Eindringen in die mathematisch-statistische Grundlage der Bibliometrie verzichtet und
das Buch so gestaltet, dass es je nach Interessenlage selektiv und kapitelweise gelesen
werden kann. Trotzdem haben wir versucht, zumindest in Grundz?gen die Breite des Themas
darzulegen, auf grundlegende Formeln und Gesetze nicht g?nzlich zu verzichten und vor
allem die aktuelle und relevante Literatursicht auszubreiten und zu zitieren.
Dieses Buch wendet sich deshalb gleicherma?en an den Fachwissenschaftler selbst, ebenso
wie an den interessierten Wissenschaftspolitiker und -manager, also an all diejenigen, die
quantitative Wissenschaftsbewertung einsetzen, Empfehlungen und Richtlinien f?r
Promotionen und Berufungen erlassen oder in solche Verfahren involviert sind. Es eignet sich
aber auch f?r Studenten der Informations- und Bibliothekswissenschaft und ist f?r den
innovativen Fachreferenten in Bibliotheken unentbehrlich. Das Werk richtet sich deshalb
weniger an den spezialisierten Bibliometriker. Es ist entstanden aus dem Wunsch, die
Interpretation bibliometrischer Indikatoren durchschaubarer zu machen, ihre Anwendung und
Interpretation zu erleichtern und das interessierte Publikum mit den M?glichkeiten
bibliometrischer Analysen der wissenschaftlicher Kommunikation fundiert bekanntzumachen.
In der Einf?hrung des Buches wird der Begriff der Bibliometrie erl?utert und eine kurze
Geschichte ihrer Entstehung dargelegt. Im zweiten Kapitel werden Autoren als Produzenten
wissenschaftlicher Publikationen, die Begriffe der Autorenschaft und der Mehrautorenschaft,
das Thema Frauen in der Wissenschaft und der Einfluss und die Bedeutung internationaler
wissenschaftlicher Kooperationen als Paradigma der heutigen Kommunikationsprozesse vor
dem Hintergrund bibliometrischer Messungen bearbeitet.
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