@agoh

Zum erwünschten Habitus zukünftiger Investmentbanker und anderer Bankangestellter

, and . Sozialer Sinn, (2010)

Abstract

Der Beitrag zeigt anhand einer sequenzanalytischen Interpretation eines Plakats für eine Rekrutierungsveranstaltung einer Großbank an einer Universität sowie von verschrifteten Tonbandprotokollen der Äußerungen von Rednern während der auf dem Plakat beworbenen Veranstaltung auf, dass privatwirtschaftliche Großorganisationen zwar einerseits bestrebt sind, Mitarbeiter zu rekrutieren, die eine Habitusformation aufweisen, die dem Typus der „bürokratischen Persönlichkeit“ im Mertonschen Sinne entspricht, andererseits jedoch versuchen, Personen zu attrahieren, die sich aktiv um den Kontakt zu den Mitarbeitern des Unternehmens bemühen, um ihre Karriere voranzutreiben. Letztere Fähigkeit verweist auf die im Unternehmen neben den reibungslosen bürokratischen Abläufen geforderte Flexibilität im Kundenkontakt, die durch eine allzu starre Bindung an die bürokratischen Vorgaben gefährdet wäre. Im Datenmaterial wird darüber hinaus manifest, dass das Unternehmen seine Attraktivität für einen Karriereeinstieg dadurch zu untermauern sucht, dass es sich als Vergemeinschaftung von diffusen Sozialbeziehungen inszeniert und damit der Orientierung der „bürokratischen Persönlichkeit“ an der Herstellung von Krisenfreiheit und Sicherheit entgegenkommt. Schlagworte: Berufshabitus, Bürokratie, Sequenzanalyse, Objektive Hermeneutik, Berufskarriere, Personalrekrutierung

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