Inproceedings,

Die vibrotaktile Wahrnehmung von Amplituden bei unterschiedlichen Frequenzen an einer ebenen Platte

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Forum Arbeitsphysiologie: 19. Symposium Arbeitsmedizin und Arbeitswissenschaft für Nachwuchswissenschaftler (Rostock 2015), page 11. Universität Rostock, (2015)

Abstract

Hintergrund / Zielsetzung: Berührungsempfindliche Bildschirme (Touchscreens) werden nicht mehr ausschließlich in mobilen Endgeräten wie Smartphones eingesetzt, sondern zunehmend auch in Geräten des Arbeitsalltags wie z. B. an Kassenterminals oder in Industrieanlagen. Allerdings fehlt die über den Tastsinn vermittelte haptische Rückmeldung und das gewohnte Gefühl von mechanischen Tasten geht verloren. Die Bedienung an einer glatten Oberfläche ist schwieriger, was sich u. a. in geringeren Eingabegeschwindigkeiten sowie einer höheren Fehlerrate äußert. Im Projekt InterHapt werden Möglichkeiten untersucht, eine künstlich generierte haptische Rückmeldung bei Touchscreens so zu gestalten, dass sie an die menschliche Wahrnehmungsfähigkeit angepasst ist und gleichzeitig hilft, die o. g. Einschränkungen zu kompensieren. Ziel dieses Beitrags ist es, die minimale Amplitude, die auf einer ebenen Fläche noch als wahrnehmbarer Stimulus erkannt wird, in Abhängigkeit verschiedener Frequenzen experimentell zu bestimmen. Diese Werte liefern Erkenntnisse zur optimalen Gestaltung einer haptischen Rückmeldung. Methode: Zehn Probanden (7 m, 3 w) im Alter von 25,5 ± 2,6 Jahren nahmen an der Studie teil. Mit Hilfe eines Körperschallwandlers wurden in randomisierter Reihenfolge sechs unterschiedliche Frequenzen auf eine ebene Plexiglasplatte appliziert, auf der sowohl der linke als auch der rechte Zeigefinger des Probanden nacheinander positioniert wurde. Die minimal wahrnehmbare Amplitude jeder Frequenz wurde mittels Herstellungsmethode durch jeweils eine Aufwärts- und eine Abwärtsmessung ermittelt. Insgesamt wurden demnach 240 Einzelmessungen in die Auswertung einbezogen. Ergebnisse: Das Ergebnis dieser Studie zeigt, dass unter diesen Bedingungen die Absolutschwelle bei 100 Hz am niedrigsten und somit die Wahrnehmung am intensivsten war. Stimuli wurden bereits ab einer Amplitude von 1,77 μm wahrgenommen, wohingegen bei den anderen Frequenzen höhere Amplituden (50 Hz: 4,27 μm; 250 Hz: 3,93 μm; 500 Hz: 5,11 μm; 750 Hz: 5,35 μm; 1000 Hz: 7,68 μm) nötig waren, um eine fühlbare Wahrnehmung zu erzeugen. Diskussion / Schlussfolgerungen: Mögliche Einflüsse von Geschlecht, Alter und Breite des Zeigefingers werden bis zum Symposium geprüft. In weiteren Untersuchungen muss nun ermittelt werden, ob diese unter Laborbedingungen ermittelten Ergebnisse in anwendungsbezogenen Kontexten bestätigt werden können

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