@zukunftarbeit

Gewerkschaftliche Arbeits- und Gesellschaftspolitik im Kontext digitaler Machtverschiebungen.

. (Dezember 2020)

Abstract

Das Diskussionspapier befasst sich mit Machtverschiebungen im Kontext der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, den möglichen Auswirkungen auf Industriebranchen und -unternehmen sowie der möglichen Rolle von Gewerkschaften in diesem Kontext. Der Autor argumentiert, dass der Aufstieg der großen Digitalkonzerne in den letzten Jahrzehnten als tektonische Verschiebung im Kontext der Digitalisierung ganzer Marktsegmente gelten kann. Unter den zehn wertvollsten Unternehmen der Welt seien heute sieben Technologiefirmen und seien damit befasst, ihre Interessen und ihre Marktdominanz auszubauen. Deutschland sei ein relativ kleiner Markt für Risikokapital und habe dementsprechend bislang wenig Wirtschaftsaktivität in diesem Feld hervorgebracht. Im Hinblick auf die möglichen Dominanzstrategien der großen Internetkonzerne werden unterschiedliche Logiken zwischen dem kommerziellen Internet und dem Industriesektor diskutiert. Aus der Analyse wird der Rat an Gewerkschaften gefolgert, das Akquisitionsgeschehen im Bereich der digitalen Technologien und Daten stärker in den Blick zu nehmen und industriepolitische Programme, wie die Entwicklung alternativer Plattformmodelle, zu fördern. Im zweiten Teil der Analyse wird auf Auswirkungen für Arbeitnehmer/innen eingegangen, bspw. die Beeinflussung von Arbeitsprozessen durch algorithmisches Management. Der Autor argumentiert für die Stärkung des gewerkschaftlichen Engagements, sowohl durch neue Strukturen der Mitbestimmung und des Kompetenzaufbaus, als auch durch Arbeitnehmer/innenvertretungen im Aufsichtsrat und Betriebsrat der Unternehmen.

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