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Labour Tech: Kommunikation und Organisation von Arbeitnehmerinteressen im Digitalzeitalter

, and . Themenkurzprofil, 33. Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, Berlin, (November 2019)

Abstract

Die fortschreitende digitale Transformation aller Wirtschaftsbereiche – und insbesondere des Dienstleistungssektors – stellt Gewerkschaften als zentrale Akteure der Mitbestimmung zunehmend infrage. Der Anteil an Menschen, denen Arbeit als Auftrag über Onlineplattformen vermittelt wird (Plattformarbeitende), wächst. Doch Gewerkschaften sind aufgrund ihrer Ausrichtung auf traditionelle Leitsektoren und abhängig Beschäftigte nicht auf die Anforderungen dieser Zielgruppe ausgerichtet. Dennoch besteht in besonderem Maße auch für Plattformarbeitende der Bedarf an einer Interessenvertretung. Es entstehen einerseits neue digitale Formen der Interessenvertretung (Labour-Tech-Lösungen), andererseits sind die Gewerkschaften gefragt, zielgerichtete digitale Beratungs- und Unterstützungsangebote für Plattformarbeitende zu entwickeln. Die deutschen Gewerkschaften haben dies erkannt und bieten entsprechende Unterstützungsangebote an oder kooperieren mit Initiativen von Plattformarbeitenden. Dabei werden vor allem webbasierte Lösungen genutzt (soziale Netzwerke, Messengerdienste). Die so entstehenden neuen Organisationsformen sind hochgradig flexibel und stehen damit im Gegensatz zu traditionellen Organisationsformen der etablierten Gewerkschaften. Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen, Plattformarbeitende sowie Forschungsinstitute äußern in der Debatte zu diesem Thema sehr unterschiedliche Ansichten über den notwendigen Regulierungsbedarf. Erste regulierende Maßnahmen sind auf europäischer Ebene erfolgt. Eine Umsetzung in nationales Recht steht noch aus.

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