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Chancengleichheit durch den Zweiten Bildungsweg? – Langfristige Arbeitsmarkterträge später Hochschulreife

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Diskussionspapier, (Oktober 2014)

Abstract

Die langfristigen Arbeitsmarkterträge nach einer späten Hochschulreife – ab dem 21. Lebensjahr als qualifizierte Erwerbstätige im Zweiten Bildungsweg – werden mit Daten des Nationalen Bildungspanels NEPS für Deutschland untersucht. Die Analyse erfolgt anhand einer modifizierten Mincer-Gleichung, in der die schulische und berufliche Bildung sowie das Alter bei Abschluss einer Fach-Hochschulreife detailliert modelliert sind. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Abschluss einer Hochschulreife bis zum 25. Lebensjahr gute Chancen bietet, langfristig gleiche Arbeitsmarkterträge zu erreichen, wie über den Ersten Bildungsweg. Bei einem Abschluss nach dem 25. Lebensjahr werden Lohnvorteile – im Vergleich zu einem Mittleren Abschluss – im Mittel nicht mehr erreicht. Ein positiver Zusammenhang mit der Beschäftigung zeigt sich allenfalls für Männer, die im Alter von 26 bis 30 Jahren die allgemeine Hochschulreife nachgemacht haben. Außerdem nutzen Absolventen des Zweiten Bildungsweges indirekte Arbeitsmarktvorteile durch ein Studium deutlich weniger als Abiturienten des Ersten Bildungsweges, die schon in der Sekundarstufe I das Gymnasium besuchten. Diese Ergebnisse sind wichtig für die Bildungsberatung von Schülern und Auszubildenden, da sowohl die Wege zur Hochschulreife als auch das Alter bei Abschluss bei den Chancen im Arbeitsmarkt eine Rolle spielen.

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