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Dezentralisierung der Tarifpolitik – Ergebnisse der WSI-Betriebsrätebefragung 2015

, and .
WSI-Mitteilungen, 69 (3): 211–222 (2016)

Abstract

Der Beitrag analysiert den Prozess der Dezentralisierung der Tarifpolitik anhand der Daten der WSI-Betriebsrätebefragung 2015. Danach ist die Bedeutung des Tarifvertrags als zentrales Regelungsinstrument für die Arbeits- und Einkommensbedingungen zurückgegangen. Im Jahr 2015 wurden noch 67 % der Betriebe mit Betriebsräten von Tarifverträgen erfasst, dies entspricht 82 % der Beschäftigten. Gegenüber 2005 ist die Tarifbindung um 5 Prozentpunkte zurückgegangen. Auch der Anteil der nicht tarifgebundenen Betriebe, die sich an den Tarifverträgen orientieren, ist rückläufig. Zugleich gibt es nach Angaben der Betriebsräte in jedem fünften Betrieb Abweichungen auf Basis tariflicher Öffnungs- und Differenzierungsklauseln. In weiteren 13 % der Betriebe berichten die Betriebsräte von Tarifabweichungen, die nicht durch solche Klauseln gedeckt sind. Je höher der gewerkschaftliche Organisationsgrad, desto geringer die Wahrscheinlichkeit unkontrollierter Abweichungen. Die Betriebsräte beurteilen die Verbetrieblichung überwiegend als zwiespältig bzw. generell problematisch.

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