Incollection,

Methoden zur Evaluation von AR-Systemen

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Benutzerzentrierte Gestaltung von Augmented-Reality-Systemen, VDI-Verlag, Düsseldorf, (2004)

Abstract

Die Vorgehensweise in ARVIKA orientierte sich an der ISO 13407 "Benutzergerechte Gestaltung interaktiver Systeme", welche neben den Arbeitsschritten zur szenarienbasierten Anforderungserhebung, Konzeption und Spezifikation, Prototypentwicklung und Integration, Evaluation, Test und Verifikation auch die Auswertung der Ergebnisse und Dokumentation umfasste. Da es sich bei Augmented Reality (AR) um eine recht junge und komplexe Technologie handelt, die das Laborstadium noch nicht verlassen hat, stand die Lösung der technologisch-technischen Herausforderungen in der Vergangenheit bei anderen AR-Projekten oftmals im Vordergrund (technozentrierte Gestaltung). Um jedoch dem Anspruch gerecht zu werden, einen späteren Einsatz von AR im Produktivbereich zu ermöglichen, durften die ergonomischen Faktoren der Mensch-Rechner-Schnittstelle nicht unterschätzt werden. Hinsichtlich der Entwicklung von Benutzungskonzepten für AR konnte jedoch nicht aus Erfahrungen aus dem Praxiseinsatz dieser Technologien geschöpft werden. Zudem ließen sich auch in AR-Prototypen aus Forschung und Entwicklung keine umfassenden Konzepte zum Interaktionsdesign erkennen und es existierten keinerlei Richtlinien zur Gestaltung von Benutzungsschnittstellen für AR-Systeme. Darüber hinaus konnten auf Grund der anderen Rahmenbedingungen die von herkömmlichen Bildschirmarbeitsplätzen bekannten Erfahrungen nicht ohne weiteres in eine gemischt real-virtuelle Umgebung übertragen werden, so dass auch neue Wege bezüglich des User Interfaces eingeschlagen werden mussten. Um die im Gestaltungsprozess identifizierten, konzipierten und in prototypischen Realisierungen umgesetzten User Interfaces hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit zu bewerten, wurden so genannte anwendungsspezifischen Prototypen mit Bezug auf ein als kritisch identifiziertes Anwendungsszenario entwickelt und evaluiert. Hiermit sollte überprüft werden, ob und inwieweit die entwickelten AR-Systeme den Anforderungen von Mitarbeitern und Arbeitsprozessen entsprechen, die Benutzungsschnittstellen software- und hardwareergonomisch gestaltet sind, durch AR-Funktionalitäten Verbesserungen der Arbeitsorganisation in den genannten Anwendungsfeldern ermöglicht werden und ein Beleg der wirtschaftlichen Effekte stattfindet. Der an ISO 13407 angelehnte Gestaltungsprozess wurde während des Projektes zweimal durchlaufen. Somit bestand die Möglichkeit, die Umsetzung von erhobenen Anforderungen in ersten prototypischen Realisierungen abhängig vom Szenario ergonomisch zu gestalten, deren Wirkungen im Arbeitsprozess in der Phase der Evaluation zu untersuchen und die gewonnen Erkenntnisse in einem zweiten Durchlauf des Zyklus (wiederum unter Beteiligung der potentiellen zukünftigen Benutzer) zu optimieren. Durch diesen iterativen Prozess konnten gewonnene Erkenntnisse hinsichtlich sinnvoller AR-Szenarien und identifizierte Gestaltungsmängel der "Phase 1" sowohl in die Szenarienfindung als auch in die Gestaltung der zweiten anwenderspezifischen Prototypen einfließen.

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