Teil eines Buches,

Geschichte, Gegenwart und Perspektiven der Ganztagsschule

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Handbuch Bildungs- und Erziehungssoziologie, VS Verlag für Sozialwissenschaften, (2012)
DOI: 10.1007/978-3-531-18944-4_45

Zusammenfassung

In jüngster Vergangenheit expandierte das Interesse am Thema ‚Ganztagsschule‘ (GTS) erheblich. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass dieses Thema eine lange Tradition aufweist, da in Deutschland erst im 19. Jahrhundert die zunächst ganztägige Organisation der Schule einer rationalisierten, zunehmend bürokratisch strukturierten Halbtagsschule wich (vgl. Edelstein 2008: 83; Ludwig 2008). Mit der Halbtagsschule wurde eine Institution geschaffen, die staatliche, gesellschaftliche und professionelle Interessen vereinte und der es in ihren Organisationsformen, die sie von sozialen Zwängen und Reflexionen in hohem Maße freistellte, gelang, ihrer Außenwelt durch „stabile Abwehrmechanismen“ oder „Ignoranz“ (Oelkers 2006: 72) zu begegnen. Schule reagierte zwar auf Bildungspolitik und schulinterne Problemdefinitionen, weniger jedoch auf den Nachweis gesellschaftlicher Problemlagen oder eines anderweitigen Handlungsbedarfs, der eben außerhalb von Schule und Bildungspolitik verortet wurde.

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