Am Jahresende 2012 bezogen in Deutschland knapp 465 000 Personen über 65 Jahre Leistungen der Grundsicherung im Alter nach dem 4. Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII „Sozialhilfe“). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg die Zahl der Hilfebezieher im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 %.
In Deutschland haben 464.836 Senioren ein so geringer Einkommen, dass sie "Grundsicherung" bekommen. Das sind so viele wie noch nie seit Einführung dieser Sozialhilfe. Besonders betroffen: Frauen im Westen. Die Statistik heizt die Debatte über Altersarmut an.
Die Zahl der Rentner, die sich was dazuverdienen, ist seit 2003 deutlich gestiegen. Laut Arbeitsagentur waren im Herbst mehr als 800.000 Minijobber älter als 65 Jahre. Die Linkspartei sieht in den Zahlen einen Beleg für wachsende Altersarmut.
Die Chancen für ältere Arbeitslose auf einen neuen Job sind schlecht. Immer mehr rutschen in Hartz-IV ab. Der Staat muss zudem riesige Summen für Geringverdiener zuschießen.
Holger Balodis hat das Buch "Die Vorsorgelüge" geschrieben und ist ausgewiesener Rentenexperte. Er meint, das Problem der Altersarmut wird sich in Zukunft noch verschärfen. Denn die private Absicherung, wie sie unter Schröder eingeführt wurde, reicht nicht.
Für alte Menschen ist Armut besonders deprimierend, diskriminierend und demoralisierend, weil sie dadurch nicht bloß an Lebensqualität einbüßen, sondern ihnen nach dem Arbeitsleben auch die Würde genommen und ein gerechter Lohn für ihre Lebensleistung vorenthalten wird.
Video - Sie haben ein Leben lang gearbeitet und haben als Rentner doch zu wenig zum Leben: Rund eine Million Deutsche kommen ohne Job im Ruhestand nicht mehr aus.
Die ARD Reportage "Deutschland unter Druck" über das gesellschaftspolitische Problem der Rentnerinnen und Rentner in unserem Lande. Quelle: ARD HD, 17. Febru...