Neben den Vorgängen in Melilla fordert nun auch Brüssel Aufklärung darüber, warum bei den tödlichen Vorgängen in Ceuta auf Flüchtlinge geschossen wurde
Panorama: Bei einem der schlimmsten Unglücke an Europas Küsten sind vor Lampedusa offenbar mehr als 300 Flüchtlinge ertrunken. Ein Junge aus Eritrea schilderte
"Wir machen aus dem Mittelmeer einen Friedhof". Mit diesen Worten hat Maltas Premier ein Umdenken in der EU-Flüchtlingspolitik gefordert. 34 Menschen starben bei dem neuen Bootsunglück. 211 Menschen konnten gerettet werden.
Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs muss eine EU-Verordnung zur Überwachung des Mittelmeers hinsichtlich der Rettung Schiffbrüchiger überarbeitet werden. Das stört Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland und Malta gewaltig
Im Flughafen von Lampedusa sind die Särge mit den Opfern des Bootsunglücks aufgebahrt - und täglich werden es mehr. Allein am Sonntag wurden über 30 Leichen geborgen. Und noch Dutzende sollen sich im Bauch des gesunkenen Schiffes befinden.
Den Flüchtlingen hätte schneller geholfen werden können, sagt die Bürgermeisterin von Lampedusa. Doch die "unmenschlichen" Gesetze Italiens und Europas hätten dies verhindert. Politiker diskutieren nun über eine Reform der Asylgesetze.
Politiker in ganz Europa diskutieren die Konsequenzen des Flüchtlingsunglücks. Die EU-Kommissarin Georgieva forderte, der Kontinent müsse "seine Grenzen offenhalten". Schlechtes Wetter behinderte derweil die Bergungsarbeiten vor Lampedusa.