Unsere These: Die Bundesregierung und die EU-Kommission benutzen ihre Kritik am angeblichen US-Protektionismus, um ihre “Freihandelsoffensive” zu legitimieren. Und das mit Erfolg: Denn ein Großteil der bislang kritischen handelspolitischen Öffentlichkeit glaubt die Mär von der bösen, nationalistischen US-Administration und den guten liberalen Europäern. Ein fataler Trugschluss.
Im Idealfall bedeutet Globalisierung, dass sich hohe Rechts- und Schutzstandards, ausgehend von einem Teil der Staatengemeinschaft, in aller Welt verbreiten und durchsetzen. In der Wirklichkeit verläuft der Prozess meist umgekehrt: Hochwertige Umweltauflagen, Arbeitnehmerrechte und Gesundheitsstandards geraten unter Druck, weil sich vielen Staaten nicht darum scheren müssen und Missachtung Kosten spart.