Das Vorgehen von Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche beendet die Führung der Vereinigten Staaten im Bereich des liberalen Handels und könnte einen globalen Handelskrieg mit schwerwiegenden Folgen auslösen.
Trumps Serie von Drohungen diese Woche war ein Doppelschlag. Erstens drohte er damit, nationale Sicherheitszölle auf Stahl und Aluminium zu erheben, vor allem gegen Kanada und Mexiko (zusammen mit Korea und Japan). Dann schlug er eine Alternative vor: Er würde diese Länder freistellen, wenn sie bestimmten Forderungen der USA zustimmen.
Der Streit um Trumps Zölle ist schräg. Freie Märkte sind nicht per se gut – und nicht jeder, der vor den negativen Folgen der Globalisierung warnt, ist ein Protektionist.
Die Debatte über Zölle auf Stahl und Aluminium, ausgelöst durch US-Präsident Trump, füttert einmal mehr das Argumentarium von Freihandelsbefürwortenden. Damit gerät die notwendige und überfällige Kritik am derzeitigen Handelssystem in den Hintergrund.
Vor dem Hintergrund zunehmender Handelshemmnisse pochen die im "Business 7" zusammengeschlossenen größten Wirtschaftsverbände der G7-Staaten auf freien Welthandel.
Einige Linke können den Handelsbeschränkungen von Donald Trump durchaus etwas Positives abgewinnen. Doch der Debatte zur Handelspolitik mangelt es insgesamt an der isolierten Gegenüberstellung von Freihandel und Protektionismus.
Auch wenn Präsident Donald Trump die USA abschotten will, gibt es eine Gegenbewegung auf der Welt. Andere Staaten, darunter Europa, bewahren kühlen Kopf und setzen auf Freihandelsverträge
Die US-Strafzölle rufen weltweit Kritik hervor: Während die EU Ausnahmen fordert, droht China mit Gegenmaßnahmen. Unterdessen unterzeichneten elf Pazifik-Anrainer ein Freihandelsabkommen - ohne die USA.
Rein vom Exportvolumen wird China die US-Strafzölle kaum zu spüren bekommen. Trotzdem wird bereits über Vergeltungsmaßnahmen spekuliert - und die könnten über Zölle für US-Produkte hinausgehen.
Die Europäische Union sieht sich für einen möglichen von US-Präsident Donald Trump angezettelten Handelskrieg gewappnet. Sie verfolgt die richtige Strategie, meint Alexander Graf Lambsdorff. "Europa muss verhindern, dass der von US-Präsident Trump gestartete Handelskrieg völlig eskaliert", sagt der FDP-Fraktionsvize. In Zeiten von Protektionismus und Populismus werde der Freihandel mehr denn je gebraucht, um Wachstum und Arbeitsplätze zu sichern. Auch FDP-Vizefraktionschef Michael Theurer sieht mögliche Gegenmaßnahmen der EU auf US-Strafzölle als letztes Mittel.
Der Bundesrat verhandelt derzeit über ein Freihandelsabkommen mit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay (Mercosur). Bei den grossen Wirtschaftsverbänden stossen die Pläne auf Zustimmung. Die Landwirtschaft hingegen ist gespalten.
Rettet Protektionismus á la Trump Jobs? Nein, sagt Rolf Langhammer vom Kieler Institut für Weltwirtschaft. Denn Arbeitsplätze seien weniger von der Globalisierung bedroht als von der Digitalisierung.
Welche Rolle spielt Europa in einer Welt, die gespalten ist zwischen Freihandel und Protektionismus? Eine Podiumsdiskussion in Davos befasste sich mit der Frage, was die EU zu bieten hat.
Die wichtigsten Fakten:
- Globalisierungskritiker gewinnen in Europa und den USA an Einfluss
- Positiver Wohlstandseffekt des Welthandels unter Experten kaum umstritten
- Asien könnte Handelslücken zunehmend schließen
n der Handelspolitik zeigt die US-Regierung ihr wahres Gesicht. Nur die Europäer können jetzt verhindern, dass der freie Welthandel durch Protektionismus und Schutzzölle beschädigt wird.
Die deutsche Exportwirtschaft hofft auf einen erfolgreichen Abschluss der WTO-Ministerkonferenz, die bis einschließlich Mittwoch in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires tagt. Angesichts der zunehmenden protektionistischen Maßnahmen in der Welt müsse die Welthandelsorganisation eine aktive Rolle spielen.
Die deutsche Exportwirtschaft hofft auf einen erfolgreichen Abschluss der WTO-Ministerkonferenz in Argentinien, die bestenfalls eine Stärkung der multilateralen, regelgebundenen Handelssysteme und freien und fairen Handel hervorbringt.
Weltweiter Freihandel ist für viele Ökonomen eine Idealvorstellung. Für US-Präsident Donald Trump scheint das bisher nicht zu gelten. Was bezweckt er und wie reagiert Deutschland?
Auf den ersten Blick steht das Spitzentreffen der WTO in Buenos Aires unter guten Vorzeichen: Der Welthandel floriert, die Handelsschranken sinken. Doch es gibt einen Spielverderber: Die Trump-Regierung, die das WTO-System anzweifelt und mit eigenen Strafzöllen untergräbt.
Bonn, 25.09.2017. Unter dem Motto „Trade: Behind the Headlines“ treffen sich vom 26. bis 28. September 2017 in Genf Handelspolitiker, Wissenschaftler und Vertreter von Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt zum alljährlichen Public Forum der Welthandelsorganisation (WTO).
Das geplante Freihandelsabkommen zwischen Europa und Japan sorgt derzeit für Optimismus. Dabei könnten noch die selben Probleme auftreten, wie bei TTIP und CETA. Die EU muss zeigen, dass sie es diesmal ernst meint.
Our recent presidential election brought about a rare accord between the progressive and the populist fronts in rejecting the Transatlantic Trade and Investment Partnership. I have no problem with the rejection of a trade agreement that focuses primarily on the interests of transnational corporations, international financial centers, agribusiness and giant chemical companies and raises many questions about how it may serve the interests of the overwhelming majority of people in our country.
Internationale Handelsverträge gelten längst nicht mehr automatisch als segensreich für alle Beteiligten. Gegen die transnationalen Abkommen TTIP und Ceta zwischen EU und den USA beziehungsweise Kanada gab es energischen parlamentarischen wie außerparlamentarischen Widerstand. Unter dem neuen US-Präsidenten Trump gilt TTIP als tot, andere Abkommen sind außer Kraft oder stehen auf der Kippe. Christian Felber, Lehrer an der Wirtschaftsuniversität Wien, hält dagegen - allerdings will er die internationalen Handelsbeziehungen neu ordnen: Menschenrechte sollen über den Profitinteressen der Wirtschaft stehen. Gerd Dehnel spricht mit Christian Felber über sein Konzept.
Recent declarations from the White House risk souring the long-standing economic friendship between Europe and the United States, writes Ilaria Maselli.
Das Wort „Protektionismus“ spaltet die Welt, seit Donald Trump den Freihandel mit China und anderen Ländern den Vorwurf macht, für die Verarmung der amerikanischen Arbeiter verantwortlich zu sein. Mit zwei Federstrichen waren TPP und TTIP vom Tisch, während das EU-Parlament und der kanadische Ministerpräsident Trudeau das neue Freihandelsabkommen CETA in diesen Tagen hochleben ließen.
Influenced by events like Brexit and protectionist moves by US President Donald Trump, the EU’s trade in food is going through a period of change. EURACTIV’s partner EFE AGRO reports.
EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hat im Gespräch mit dem Handelsblatt die neue amerikanische Regierung vor einer protektionistischen Politik gewarnt: Maßnahmen wie Importbeschränkungen könnten einen Handelskrieg nach sich ziehen, bei dem es laut Malmström „keine Gewinner“ gäbe
Das EU-Parlament hat das CETA-Abkommen mit Kanada beschlossen. Doch kaum jemand rechnet damit, dass das TTIP-Abkommen mit den USA noch einmal belebt wird. Trumps Protektionismus verunsichert die Welt. Die EU will die entstandenen Lücken nun füllen.
Mit Strafzöllen auf Importe hat Trump schon des öfteren gedroht. Diskutiert wird aber auch eine Steuerreform. In der EU ist man besorgt – und bereitet offenbar eine mögliche Klage vor.
Das transpazifische Freihandelsabkommen TPP ist am Ende, das transatlantische Pendant TTIP liegt auf Eis, und ob das Abkommen zwischen der EU und Kanada (Ceta) von allen EU-Parlamenten ratifiziert wird, ist nach wie vor offen. Der Freihandel hat es nicht leicht in diesen Tagen. Das Bundeswirtschaftsminis-terium sieht zu solchen Abkommen dennoch keinerlei Alternative. „Wir glauben nach wie vor, dass multilaterale Freihandelsabkommen der Königsweg sind“, erklärte Berend Diekmann, in der Behörde der zuständige Referatsleiter für USA, Kanada und Mexiko, am Wochenende in Tutzing. Auf Einladung der evangelischen Akademie Tutzing und des Münchner Ifo-Instituts diskutierten dort Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Weltwirtschaft nach Brexit und US-Wahl. Die Stimmung in Oberbayern war besorgt, aber nicht hoffnungslos.
Wegen der protektionistischen Haltung des US-Präsidenten erwägt Parteichef Özdemir, die Position zum Handelsabkommen mit Kanada zu überdenken – wenn nachverhandelt wird.
Die Grünen überdenken ihre Haltung gegenüber dem europäisch-kanadischen Freihandelsabkommen. Für eine Zustimmung braucht es aber Nachverhandlungen, sagt Grünen-Chef Cem Özdemir.
Wifo-Direktor Badelt: Handelskrieg zwischen USA und EU hätte nachteilige Auswirkungen auch für Österreich. WU-Professoren warnen vor Abschottung und sprechen sich für Freihandel aus.
Donald Trump setzt das Prinzip "America First" konsequent um. So will er Freihandelsabekommen mit anderen Ländern aufkündigen. Ökonomen fürchten, dass er damit die gesamte Weltwirtschaft gefährden könnte.
Thüringens Wirtschaftsminister setzt trotz Abschottungskurs des neuen US-Präsidenten auf Kontakte. Einwöchige Unternehmerreise nach Kalifornien gestartet
Der amerikanische Präsident droht anderen Ländern mit Handelsbeschränkungen. Die würden durchaus entsprechend reagieren, sagt Volker Kauder. Und kündigt an, mit wem er demnächst sprechen will.
Deutschland droht ein „Horrorszenario“ durch die Handelspolitik des neuen amerikanischen Präsidenten, sagt Ifo-Chef Clemenst Fuest. Einer seiner Kollegen wird noch deutlicher.
Der Streit zwischen Amerika und Mexiko eskaliert. Zuerst platzt ein geplantes Treffen zum Thema Grenzmauer. Dann lässt Trump verkünden, was dem Nachbarn im Süden als nächstes drohten könnte.
Former World Trade Organisation chief and EU Trade Commissioner Pascal Lamy has denounced Donald Trump’s protectionist trade policy for being outdated, telling a EurActiv event he isn’t concerned that European politicians will follow the new US president’s cue.