Abstract
Das Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist es die philosophischen Wahrheitsdefinitionen und die theologischen Wahrheitsbestimmungen des Clemens von Alexandrien, samt ihrem Kontext, darzustellen. Die erste philosophische Wahrheitsdefinition zeigt den Einfluß der heraklitischen Lehre von der »gemeinsamen Welt der Wachenden« und ist wahrscheinlich durch die Vermittlung der Wahrheitslehre des Ainesidemos zu Clemens gelangt. Die zweite Definition wird im Zusammenhang einer Klassifikation der Wissenschaften präsentiert, wobei die Wahrheit im Kontext der Termini ἐπιστήμη, ἕξις und γνῶσις besprochen wird. Die theologischen Wahrheitsbestimmungen zeigen, daß für Clemens Gott derjenige ist, welcher »die Wahrheit gebärt« und diese in seinem Logos-Christus, welcher ἀλήθεια, ἐπιστήμη und γνῶσις genannt wird, offenbart. Das menschliche Ziel ist es durch asketische Bemühungen zu einem Umgang mit der Wahrheit zu gelangen, welcher die göttliche Dimension eröffnet.
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