Artikel,

Reputation in der deutschen Soziologie – zwei getrennte Welten

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Soziologie, 31 (2): 19-33 (2002)

Zusammenfassung

Die Güte wissenschaftlicher Leistungen wird weitgehend nach wissenschaftsimmanenten Kriterien festgelegt und erfolgt meist durch „Peer-Review“- Verfahren: Kollegen bestimmen, was gute und was schlechte Texte sind, wer berufen und wer nicht berufen werden soll. Die Veröffentlichung des über „Peer-Review“-Verfahren zertifizierten Wissens erfolgt durch Bücher, in vielen Wissenschaften vor allem durch „Review“-Zeitschriften. Der Artikel untersucht, welche Autoren im Zeitraum 1972 bis 2001 wie häufig in zwei deutschen soziologischen Fachzeitschriften publiziert haben und vergleicht dies mit den Personen, die im gleichen Zeitraum Positionen innerhalb der Selbstorganisation der Soziologie (DGS, DFG) inne hatten. Die Ergebnisse zeigen, dass positionale Macht und die Beteiligung an der Zeitschriftenöffentlichkeit der Soziologie zwei kaum miteinander verbundene Welten sind. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass das Veröffentlichen in begutachteten Fachzeitschriften innerhalb der deutschen Soziologie eine nur sehr schwach institutionalisierte und mit wenig Anreizen gestützte soziale Norm ist.

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