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Neue Arbeitszeiten brauchen eine neue Personalpolitik. Wie können Arbeitszeitoptionen für moderne Lebensläufe betrieblich umgesetzt werden? Policy Brief

, , and .
(2017)

Abstract

Die Anpassung der Personalpolitik und der Arbeitsorganisation an die ver-änderten Lebensverläufe der Beschäftigten, so dass unterschiedlichen Le-bensphasen entsprechende verschiedene Zeitbedarfe berücksichtigt wer-den können, sind keine leichten Aufgaben. Nötig ist zuallererst eine Aner-kennung der Tatsache, dass es keinen Weg zurück zu relativ homogenen Belegschaften geben wird, die lebenslang Vollzeit arbeiten. Es erfordert die Weitsicht, sich den Herausforderungen zu stellen und kreativ nach Lö-sungen zu suchen. Die Vertretung der durch die Nutzung von Arbeits-zeitoptionen ausfallenden Arbeit ist zentral, damit diejenigen, die eine Option nutzen, beruhigt ihren außerberuflichen Aufgaben nachgehen, die Kol-leg/innen nicht darunter leiden und der betriebliche Ablauf und ein gutes Miteinander gewährleistet bleiben. Die Arbeitsorganisation in den Betrieben muss beweglicher gestaltet werden, damit alle Beschäftigten zukünftig ihr Recht auf die Inanspruchnahme von Arbeitszeitoptionen tatsächlich wahr-nehmen können. Dafür gibt es keine generelle Lösung. Jeder Betrieb ist verantwortlich dafür, eigene angemessene arbeitsorganisatorische Lösun-gen zu finden. Die Umsetzung von Arbeitszeitoptionen in den Betrieben erfordert also eine weitsichtige Personalpolitik, die mit Ausfällen rechnet und mit personellen Reserven arbeitet sowie neue Routinen im Umgang mit unterschiedlicher Arbeitszeitdauer und Fehlzeiten entwickelt. Da verbindliche Vertretungsre-gelungen bei der Aufgabenübernahme ein gewisses Maß an Flexibilität auf Seiten der Beschäftigten verlangen, muss die Personalpolitik Beschäftigte vorausschauend breiter qualifizieren. Zeitliche Flexibilität geht nicht ohne ein gewisses Maß an inhaltlicher Flexibilität. Dafür können auch die Chancen der Digitalisierung genutzt werden.

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