Inbook,

Globalisierungskritik und Weltkultur

, and .
page 75--93. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, (2007)
DOI: 10.1007/978-3-531-90624-9_5

Abstract

Dass Teilnehmer am sozialen Leben sich über sich selbst täuschen können, ist eine geläufige Erkenntnis der Sozialwissenschaften. Ein Spezialfall hiervon liegt dann vor, wenn ein Akteur sich täuscht über das Ausmaß, in dem er selbst von dominanten sozialen Strukturen abweicht. Typischerweise überschätzen Akteure dabei das Ausmaß ihrer Devianz vom gesellschaftlichen Mainstream und unterschätzen das Ausmaß ihrer Konformität. So hat sich etwa herausgestellt, dass eine große Zahl von Amerikanern, die ihre eigenen Sexualpraktiken für deviant und pervers hielten, in Wirklichkeit Vertreter des gesellschaftlichen Durchschnitts, also ganz normal waren (Kinsey 1948, 1953). Ebenso wurde gezeigt, dass Kriminelle, die --- sich selbst oder anderen --- auf den ersten Blick als deutlich abweichend erscheinen, unter Umständen denselben Werten anhängen wie der Rest der Gesellschaft und nur andere, unkonventionelle Mittel zu ihrer Erreichung einsetzen (Merton 1949).

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