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Arbeitszeiten in der Krise – Kein Bock oder keine Zeit für mehr Arbeit ?

. WSI-Mitteilungen, 76 (4): 321–323 (2023)
DOI: 10.5771/0342-300x-2023-4-321

Abstract

Im Zuge des Fachkräftemangels werden Forderungen nach einer Verlängerung der Arbeitszeit laut. Während Arbeitgeberverbände längere Arbeitszeiten und eine Aufhebung der täglichen Höchstarbeitszeitgrenze zugunsten einer wöchentlichen fordern, sieht die Fachkräftestrategie der Bundesregierung u.a. vor, die Arbeitsbeteiligung von Frauen weiter zu erhöhen, auch durch das Gewähren von mehr Arbeitszeitflexibilität. Der Beitrag argumentiert anhand der Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit, bestehender Arbeitszeitwünsche und der Debatte um das Potential von Arbeitszeitflexibilität, dass Ansätze der Arbeitszeiterhöhung und -flexibilität allein zu kurz greifen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Hierfür bedarf es einer konzertierten Anstrengung auf unterschiedlichen Ebenen: Dazu zählen der Ausbau und die bessere Verzahnung flexibler arbeitnehmerbezogener Arbeitszeitinstrumente bei gleichzeitigem Schutz vor einer Reduzierung der Ruhephasen, die Umverteilung von Sorgearbeit und die Ablösung des herrschenden Vollzeit-Teilzeit-Dualismus zugunsten eines vollzeitnahen Arbeitszeitstandards sowie massive Investitionen in den quantitativen wie qualitativen Ausbau sozialer Dienstleistungen.

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