Abstract

Die coronabedingte Zunahme der Arbeitslosigkeit variiere in der ersten Welle der Pandemie erheblich zwischen den 401 deutschen Kreisen und Städten. Das gelte sowohl für die Stärke des Arbeitsmarktschocks zu Beginn der Krise als auch für etwaige Erholungstendenzen in deren Verlauf bis Frühherbst 2020. Für diese Zeitspanne könnten in einer Sequenzmusteranalyse vier Cluster der regionalen Entwicklung der Arbeitslosigkeit identifiziert werden, die sich in eine Rangfolge von einem günstigen Verlauf während der ersten sieben Monaten der Pandemie bis zu einem ungünstigen Verlauf bringen ließen. Die Ergebnisse einer vertiefenden Regressionsanalyse deuteten auf eine Verfestigung bzw. Verschärfung bereits bestehender Arbeitsmarktdisparitäten im Bundesgebiet hin: Es zeige sich ein Zusammenhang zwischen der Wahrscheinlichkeit für einen (eher) ungünstigen Krisenverlauf und der Strukturschwäche einer Region, der Verortung in Ostdeutschland sowie einem vergleichsweise hohen Vorkrisenniveau der Arbeitslosigkeit. Zudem gehörten Städte, und hier besonders solche mit hoher Bedeutung des Beherbergungsgewerbes und der Arbeitnehmer:innenüberlassung, mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einem Cluster mit ungünstigem Verlauf.

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