Zwischen institutioneller Kontinuität und De-Institutionalisierung – Industrielle Dienstleistungen als Parallelwelt überbetrieblicher Arbeitsbeziehungen
Ausgehend von der paradoxen Gleichzeitigkeit von stabilen rechtlich-formalen Grundlagen der branchenbezogenen Tarifpolitik und einer erheblichen Abnahme ihrer Reichweite, wird in dem Artikel eine organisationsbezogene Erklärung des institutionellen Wandels in der deutschen Tarifpolitik entwickelt. Aufbauend auf Überlegungen des historischen Institutionalismus wird die These entfaltet, dass vor allem ein Mismatch zwischen branchenbezogenen tarifpolitischen Institutionen und einer netzwerkförmigen (Re-)Organisation der Wertschöpfung eine institutionelle Fragmentierung in tarifpolitische Parallelwelten bewirkt. Zwischen diesen Parallelwelten treten wechselnde Vergütungsdifferenzen zwischen Beschäftigten auf, die zwar im gleichen Arbeitszusammenhang ähnliche Arbeitsaufgaben erledigen, jedoch einen unterschiedlichen Vertragsstatus haben. Anhand des Beispiels industrienaher Dienstleistungen wird diese institutionelle Fragmentierung empirisch illustriert. Im Vergleich mit anderen Typen institutionellen Wandels zeigt sich, dass eine Fragmentierung von einer fortlaufenden Regelambiguität und Regelkonkurrenz gekennzeichnet ist, die die Verbindlichkeit kollektiver Regelsetzung unterminiert, ohne das formale Regelwerk zu verändern.
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%1 helfen2013zwischen
%A Helfen, Markus
%A Nicklich, Manuel
%D 2013
%I Springer Fachmedien Wiesbaden
%J Berliner Journal für Soziologie
%K Industrienahe_Dienstleistungen Inklusion Institutioneller_Wandel Parallelwelten Soziale_Kohäsion Tarifpolitik Unternehmensnetzwerke hbs-2011-466-2
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