Abstract

Ausgehend von der Beobachtung, dass gegenwärtige Herausforderungen der Datenökonomie neben der angemessenen Verwendung von Daten auch Aspekte der gerechten Verteilung von Erlösen, die Manipulation durch Algorithmen oder die Beeinflussung der politischen Meinungsbildung durch Plattformen betreffen, lotet das vorliegende White Paper Möglichkeiten der fairen Gestaltung datenökonomischer Geschäftsmodelle aus. Die erarbeiteten Instrumente und Analysen zur Unterstützung einer fairen Geschäftsmodellgestaltung basieren auf Ergebnissen des vom BMBF geförderten Projekts „Faire digitale Dienste: Ko-Valuation in der Gestaltung datenökonomischer Geschäftsmodelle (FAIRDIENSTE)“. Um ein analytisch gehaltvolles Fairness-Verständnis zu entwickeln, das auch für die konkrete datenökonomische Gestaltungspraxis innovative und wirtschaftlich tragfähige Alternativen zu gegenwärtigen Geschäftsmodellen freizulegen vermag, wurden in FAIRDIENSTE verschiedene Ansätze der kooperativen Wertvermittlung (im Folgenden auch „Ko-Valuation“) erprobt, die wir als Verrechnung, Design und Kultivierung bezeichnen: Erstens wurde untersucht, inwiefern sich unterschiedliche Werte in eine ökonomische Sprache der Preise übersetzen und fair verrechnen lassen (Verrechnung). Zweitens wurde herausgearbeitet, wie Wertkonflikte durch technische und regulative Designs kanalisiert werden können (Design). Drittens wurde geprüft, inwiefern die öffentliche Aushandlung von Wertkonflikten, z.B. über Social-Media-Elemente, gefördert werden kann, um zu einer Kultur der Fairness unter den Nutzerinnen und Nutzern beizutragen (Kultivierung). Diese Perspektiven wurden anhand der Fairness-Herausforderungen des digitalen Journalismus geschärft und auf ihre Tragfähigkeit geprüft. Darüber hinaus beanspruchen die folgenden Überlegungen und Instrumente zur fairen Geschäftsmodellgestaltung aber auch auf andere gesellschaftliche Domänen anwendbar zu sein.

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