@derpaedagoge

Überich-Fixierung und Störung der Mentalisierungsfähigkeit in pädagogischen Praxisfeldern. Aspekte einer Entwicklung des Selbst im Unterricht und in der Lehrerbildung - Fallbeispiele und Analysen

. Das neue Unbehagen in der Kultur und seine Folgen für die psychoanalytische Pädagogik, Vandenhoeck & Ruprecht, (2009)

Abstract

Pädagogen haben es immer mit Situationen zu tun, in denen Lern- und Bildungsprozesse stattfinden. Sie agieren und reflektieren dabei in bipersonalen und multipersonalen Feldern, die nicht beforscht, sondern entwickelt werden sollen. Die Beobachtungserfahrung und die Haltung des Beobachters sind in dieser Szene immer ein integraler Bestandteil des Mentalisierungsprozesses, um den es geht. Dieses notwendige, empathische Eintauchen der Lehrer in die Situation und das vorgängige Erleben in einem affektiven Relationskontext wird dabei jedoch zur Zeit noch durch eine scheinbar schicksalhafte Überich-Kultur in den Schulen erheblich beeinträchtigt. ? Mentalisierung und Überich-Fixierung stellen in dieser Konzeptualisierung ein polares Gegensatzpaar dar, in dem zwei getrennte »Regelkreise« im professionellen Handeln wirksam werden: a) Im Mittelpunkt des Konzepts der Mentalisierung steht dabei das Anliegen, auch im schulischen Unterricht durch die Bildung von mentalen Repräsentanzen die Affektregulierung und Reflexionsfunktion der Schüler und Lehrer weiterzuentwickeln. b) Das Konzept der Überich-Fixierung geht hingegen in professionellen Rollenkontexten der Frage nach, wie durch Verinnerlichung von gesellschaftlichen Normen oder durch Überanpassung an Systemimperative Prozesse der Mentalisierung strukturell und dauerhaft verhindert oder blockiert werden. (DIPF/Orig.)

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