D. Bell. Reihe Campus Campus-Verlag, Frankfurt am Main; New York, (1996)
Abstract
Die westlichen Industriegesellschaften – das ist nach wie vor eine gängige Bezeichnung für Westeuropa, USA/Kanada und auch Japan, deren Wirtschaftskraft und politische Stabilität sich ähneln. Doch der Blick auf die Veränderungen in den ehemals sozialistischen Staaten Osteuropas oder in den Tigerstaaten Südostasiens macht klar, dass die Sonderstellung des Westens hinfällig wird. Eine noch gröere Veränderung vollzieht sich in den Industrienationen selbst: Die klassischen Industrien bieten immer weniger Arbeitsplätze, ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt und ihre gesellschaftliche Bedeutung sinken. Im Aufwind sind stattdessen der Dienstleistungssektor, der Wissenschafts- und Bildungsbetrieb. Theoretisches Wissen, intellektuelle und kommunikative Fähigkeiten werden zur wichtigsten Ressource – mit dramatischen Folgen für die Lebensumstände und das Selbstverständnis jener Schichten, die die Industriegesellschaft getragen haben. Was heute als Analyse wenig überrascht, war 1973 noch eine kühne Voraussage. Doch dem amerikanischen Soziologen Daniel Bell reichte das, was er damals in den USA bereits erkennen konnte, als Material für seine Untersuchung, die durch ihre Präzision verblüfft: Bell prophezeite das Aufkommen der nachindustriellen Gesellschaft „in den nächsten dreiig bis fünfzig Jahren“ – genau da also, wo wir heute sind. (www.getabstract.com)
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