Abstract

Auszug: „Ein typischer Arbeitstag in Deutschland ist ohne digitale Technologien aus dem Ausland kaum noch vorstellbar. Videochats über Microsoft Teams, Planungen über Google Docs, das Nutzen von Laptops und Smartphones, die nicht in Europa hergestellt wurden. 2019 musste selbst der Bund einräumen, »in hohem Maße« abhängig vom US-Konzern Microsoft zu sein.“ Die Suche nach deutschen oder europäischen Softwarelösungen ist nicht einfach. Dabei lässt sich noch leicht die von Microsoft etablierten Office-Anwendungen durch „LibreOffice“, einem Projekt der gemeinnützigen und in Berlin ansässigen Organisation The Document Foundation ersetzen. Bei verlässlichen Clouds, klassischer Verwaltungssoftware wie Mailprogrammen, Kollaborationsplattformen oder Videokonferenzsystemen gestaltet es sich dagegen schwieriger. Deutschland hatte im Jahr 2019 laut der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Universität Bonn einen Abhängigkeitsgrad von 0,82, wobei 0 absolute Unabhängigkeit und 1 absolute Abhängigkeit bedeutet. Im Vergleich dazu hatten die USA 0,47 und China 0,58. Im Bereich von 0,75 bis 1 ist eine hohe Vulnerabilität, bei Werten zwischen 0,5 und 0,75 eine niedrige Vulnerabilität, unter 0,5 ist Sensitivität und damit erhebliche Resilienz gegeben. Um die Abhängigkeit zu verringern, muss sich Deutschland technologisch stark weiterentwickeln. Das BMI konnte aus einer Machbarkeitsstudie der Firma PwC Strategy& (Germany) GmbH aus August 2019 folgern, dass die Bundesverwaltung in allen Schichten des Software-Stacks von wenigen Anbietern abhängig ist.

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