Abstract

Literatur und Geisteswissenschaften im Zeitalter der digitalen Bilderflut Innerhalb weniger Wochen fanden zunächst im Literaturhaus im München ("Wie wir Lesen: Zur Geschichte, Praxis und Zukunft einer Kulturtechnik") sowie danach in der evangelischen Akademie in Tutzing ("Lektüre: Bilder vom Lesen, vom Lesen der Bilder") zwei wissenschaftliche Tagungen statt, die sich der Rolle des Lesens und seiner Bedeutung für die Kultur annahmen. Von den zahlreichen mit dem Lesen befassten Teilnehmern aus Wissenschaft, Medien und Praxis wurde u.a. gefragt, was das Lesen als intellektuelle Anstrengung auszeichnet und warum bzw. inwiefern diese uralte Kulturtechnik von anderen Formen der Wissensaneignung zu unterscheiden sei. Ich möchte im Folgenden einige der dort angestellten Überlegungen aufgreifen und mit einer Bestandsaufnahme des Lesens in den Wissenschaften, und hier vor allem den traditionell "lesenden" Geisteswissenschaften, verbinden. Denn es ist kaum zu bezweifeln, dass das Lesen auch und gerade in den Geisteswissenschaften in Bedrängnis, wenn nicht gar in Verruf geraten ist.

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