Abstract
Die Entwicklung neuer Technologien soll nach politischen Vorgaben neue Handlungsspielräume für ein sicheres und freieres Leben der Bürger in Zukunft eröffnen. Technologie ist nicht neutral, denn soziale Praktiken verändern sich und nehmen großen Einfluss auf die zukünftige Organisation unseres Lebens. Sicherheitstechnologien - wie dem beispielhaft diskutierten Evakuierungsassistent - ist eine prognostizierende Funktionalität gemein, um potentielle Gefahren abzuwehren. Damit ist Sicherheitstechnologien die Erwartung zukünftiger Gefahren immanent. Auf Basis einer postphänomenologisch-ethnografischen Beschreibung wird der Prozess einer High-Tech-Entwicklung erfasst und kritisch beleuchtet. Dabei wird im Rückgriff auf Heideggers Technikphilosophie in der Lesart von Don Ihde die politisch-normalisierende als auch nützliche Dimension von technischem Handeln betrachtet. Neben der Analyse der Wirkmächtigkeit technischer Entwicklungen wird ebenso die Nutzung von Leitbildern und Präskriptionen in der Technikgenese kritisch betrachtet. Schließlich wird eine Begriffswendung von Sicherheit zu Fürsorge versucht, die sich letztlich mit einer zukünftigen Vision von technischem Handeln im Horizont der Hoffnung eines demokratischen, gemeinschaftlichen Zusammenlebens verbindet.
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