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Finanzsektor: Frauenanteile in Spitzengremien steigen langsamer als zu Beginn des Jahrzehnts – Geschlechterparität bleibt in weiter Ferne

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(Februar 2018)

Abstract

Der Frauenanteil in den Vorständen und Aufsichtsräten der 100 größten Banken in Deutschland ist im vergangenen Jahr jeweils leicht auf knapp neun beziehungsweise 23 Prozent gestiegen. Bei den 60 größten Versiche-rungen ist die Dynamik hingegen zum Erliegen gekommen: In beiden Gre-mien ging der Frauenanteil etwas zurück, auf gut neun beziehungsweise knapp 22 Prozent. Das DIW Berlin untersucht seit mittlerweile mehr als zehn Jahren, inwieweit Frauen in den Spitzengremien von Banken und Ver-sicherungen vertreten sind. Einer Phase der Stagnation in den Jahren 2006 bis 2010 folgte anschließend bis 2014/2015 eine Zeit dynamischerer Zu-wächse, bevor es anschließend größtenteils wieder langsamer bergauf ging. Eine lineare Fortsetzung der durchschnittlichen Entwicklung der vergange-nen elf Jahre erscheint unwahrscheinlich, da die meisten Finanzunterneh-men nach Erreichen der 30-Prozent-Zielmarke den Frauenanteil in Auf-sichtsräten nicht weiter steigern. Forcieren könnte die Entwicklung eine Än-derung der Unternehmenskultur. Hierzu gehören ambitionierte Ziele für mehr Frauen in Führungspositionen – auch unterhalb des Vorstands – und deren zeitnahe Umsetzung sowie eine modernere Unternehmensorganisati-on. So könnten neue Vorbilder entstehen und Geschlechterstereotypen ab-gebaut werden.

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