Zusammenfassung
Der digitale Wandel der Arbeitswelt ist ein hoch-relevantes Thema – auch
bei Gewerkschaften und bei Betriebsräten. Gerade Betriebsräte erleben die
aktuellen Entwicklungen besonders deutlich und hautnah: nämlich
unmittelbar anhand der Entwicklungen, Potenziale und Probleme im
eigenen Betrieb. Über die aktuelle WSI-Betriebsrätebefragung 2016 ist
abgefragt worden, in welcher Form Digitalisierung im Betrieb in
Erscheinung tritt. Mit Blick auf stattgefundene digitale Veränderungen
wurden die Auswirkungen auf die Belegschaften branchenübergreifend
untersucht. Dabei sind vor allem die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten
und Fragen zur Mitbestimmung erhoben worden. Über die Befunde wird
deutlich, dass die Betriebsräte den digitalen Wandel mehrheitlich positiv
und als Feld der Gestaltung bewerten. Zugleich zeigt sich aber auch eine
Abnahme der Zufriedenheit unter den Beschäftigten, vor allem die
Arbeitsintensität nimmt nach Beobachtung der Betriebsräte deutlich zu.
Unter Betrachtung der gesamtbetrieblichen Rahmenbedingungen erweisen
sich die unzureichende Personalbemessung und die hohe Arbeitsintensität
als die drängendsten Handlungsfelder. Daneben stehen Themen wie
Arbeitszeiten und Qualifizierung hoch oben auf der Agenda der
betrieblichen Mitbestimmung. Auch die zunehmenden Möglichkeiten der
Verhaltens- und Leistungskontrolle werden von den Betriebsräten sehr
kritisch bewertet. Andererseits zeigt sich auch, dass die Betriebsräte ihre
Mitbestimmungsrechte nutzen und über vielfältige Betriebsvereinbarungen
bereits gestaltend tätig geworden sind.
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