Incollection,

Differenz durch Normalisierung

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Unterschiedlich verschieden. Differenz in der Erziehungswissenschaft, Leske u. Budrich, (2001)

Abstract

Der Autor hinterfragt, "welche Wirkungen implizite (und explizite) Normalitätsvorstellungen in der Erziehungswissenschaft auf den Umgang mit bzw. auf die Produktion von Gleichheit und Differenz haben. Da Normalisierung als Begriff inzwischen relativ weit verbreitet ist, hat er unterschiedliche Bedeutungen und, je nach Kontext, abweichende Konnotationen (1.). Um diese zu verstehen, lohnt ein Blick in die Entstehungsgeschichte heute wirksamer Vorstellungen von Normalität (2.). Am Beispiel von Rousseaus Émile wird angedeutet, wie (überholte) Normalitätsvorstellungen in pädagogischen Theorien auch heute (noch) unbedacht etwa auf das pädagogische Menschenbild wirken können (3.). Darüber hinaus kann man z. B. Aspekte der jüngeren Subdisziplinbildung der Erziehungswissenschaft als Resultat der normalisierenden Wirkung pädagogischer Theorien begreifen (4.) (...) Anhand einer Diskussion aus einem Teilbereich der Interkulturellen Erziehungswissenschaft, der Frage der Ethnisierung durch ethnisch orientierte wissenschaftliche Erklärungsansätze, wird angedeutet, dass Normalisierungen im Bildungswesen mehr als rein akademische Folgen haben (5.). Insgesamt zeigt die Argumentation - wenn an dieser Stelle auch nur skizzenhaft -, dass Normalisierungsprozesse auch in der Erziehungswissenschaft durch die Verbreitung bestimmter Normalitätsannahmen Differenz bzw. Differenzvorstellungen erzeugen bzw. verstärken." (DIPF/ Orig./ ssch).

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