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NWI 2021 - Rückgang der Wohlfahrt in der Corona-Pandemie

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(Januar 2022)

Abstract

Die Corona-Pandemie gehe mit einschneidenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen einher. Der Nationale Wohlfahrtsindex (NWI) vermöge nur einen Teil davon abzubilden, biete jedoch eine Reihe von spannenden Einsichten. So zeigten sich im Jahr 2020 einerseits deutliche Wohlfahrtseinbußen, insbesondere durch zurückgehende Konsumausgaben. Auf der anderen Seite gebe es durchaus positive Wohlfahrtswirkungen, vor allem durch rückläufige Umweltkosten. In der Gesamtbetrachtung falle der NWI im Jahr 2020 um 3,5 Punkte von einem Indexwert von 99,2 auf 95,7 (2000=100). Die Corona-Pandemie habe damit für ein abruptes Ende des seit 2014 andauernden kontinuierlichen Anstiegs gesorgt, der auf steigenden Konsumausgaben und leicht abnehmenden Umweltkosten bei stagnierender Ungleichheit basiere und im Ergebnis dazu geführt habe, dass – nach vorherigem Abfallen – 2019 in etwa das gesamtgesellschaftliche Wohlfahrtsniveau des Jahres 2000 wieder erreicht worden sei. Welche Wohlfahrtswirkungen mit der Corona-Pandemie weiter einhergehen werden, sei zu diesem Zeitpunkt schwer vorherzusehen. Bei den Umweltkosten habe sich nach der einsetzenden Erholung der Weltwirtschaft gezeigt, dass die Emissionen und Energieverbräuche sich schnell wieder dem Niveau vor der Pandemie angenähert hätten. Bezüglich der Verteilungswirkungen bleibe abzuwarten, wer die zu einem erheblichen Teil durch Staatsschulden finanzierten Kosten werde tragen müssen. Gelinge es, aus der Corona-Pandemie kommend durch eine sozial-ökologische Transformation sowohl die Umweltkosten als auch die Ungleichheit zu mindern, werde sich dies im NWI anders als im BIP unmittelbar positiv zeigen. Das lasse den NWI geeignet erscheinen, auch in Zukunft Impulse für einen sozialen und ökologischen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft zu geben.

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