Abstract
Die Wiedervereinigung habe einschneidende wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Veränderungen für die Bevölkerung in der ehemaligen DDR mit sich gebracht. Weniger beachtet gewesen wären bisher mögliche Einflüsse auf das Leben der Menschen in Westdeutschland. Der Bericht dokumentiere Veränderungen im Beschäftigungsumfang von Frauen im Westen der Bundesrepublik, die durch die Migration aus der ehemaligen DDR nach Westdeutschland Anfang der 1990er Jahre ausgelöst worden wären. Erwerbstätige westdeutsche Frauen hätten zwischen den Jahren 1990 und 2015 in Regionen mit hohem Zuzug im Durchschnitt wöchentlich eine Stunde mehr gearbeitet als in Regionen, in denen sich weniger Ost-deutsche niedergelassen hätten. Der Zuzug von Menschen, die in der DDR sozialisiert wurden und daher eine höhere Vereinbarkeit zwischen Mutterrolle und Erwerbstätigkeit gesehen hätten, könnte die Veränderung kultureller Normen in Westdeutschland beschleunigt haben.
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