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Der Einsatz einer Selbstlernarchitektur in der beruflichen Ausbildung

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Selbstlernumgebungen. Zur Didaktik des Selbstsorgenden Lernens und ihrer Praxis, Schneider Verlag Hohengehren, (2005)

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  • @pasmoi144

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  • @pasmoi144
    11 years ago
    Sabine Dittrich beschreibt in ihrem gut 20-seitigen Text den Aufbau einer Selbstlernarchitektur (SLA) am Beispiel einer von ihr konzipierten SLA namens "Ein Fall für zwei". Ziel ihrer Selbstlernarchitektur ist es, TeilnehmerInnen von Umschulungs- und Weiterbildungslehrgängen in das Thema "Steuerordnungswidrigkeiten/Steuerstraftaten" einzuführen. Die Autorin skizziert in ihrem Aufsatz zunächst grob die Rahmenbedingungen des Einsatzes ihrer SLA (Träger, Zielgruppen, zeitlicher Rahmen des Einsatzes) um anschließend sehr ausführlich und detailiert den Aufbau der Selbstlernumgebung zu schildern. Diese SLA lässt sich als eine Art des Stationenlernens denken, wie es manchen Lehrenden oder Lernenden vielleicht auch aus der Schule bekannt ist. Die von der Autorin erstellte und in der Praxis erprobte Lernarchitektur besteht aus unterschiedlichen Elementen, die so angeordnet sind, dass die Lernenden beim Absolvieren zwei Lernwege gehen können. Eine graphische Darstellung dieser Elemente und deren Anordnung soll dem Leser zunächst einen Überblick über die gesamte Lernumgebung geben. Sehr ausführlich werden anschließend die folgenden Komponenten geschildert: Inszenierung, Einstieg, Lernpraktik, Lernstation und Lernberatung. Detailliert werden dem Lesenden dann die einzelnen Unterelemente geschildert, aus denen eine Lernstation besteht. Weiterhin legt die Autorin sehr genau das Konzept der Lernberatung dar, welches ein besonders wichtiges Element der Selbstlernumgebung darstellt. Mit einem persönlichen Fazit zu Selbstlernarchitekturen endet die Autorin ihren Aufsatz. Die große Leistung der Autorin ist es, dem Leser eine Selbstlernarchitektur aus ihrer Sicht, also aus der Sicht der Konstrukteurin einer solchen Umgebung, zu erklären. Dabei gelingt es ihr, die Zusammensetzung der einzelnen Bauteile sowie das Zusammenspiel dieser Bauteile in der gesamten Architektur deutlich zu machen. Was mir gefehlt hat, sind ausführliche didaktische und pädagogische Begründungen für den Einsatz bestimmter Bauteile und für den gesamten Aufbau der Selbstlernarchitektur. Zwar tauchen hin und wieder Hinweise auf Didaktik auf, denen man entnehmen kann, warum die Lernstationen so angeordnet sind - z.B. "Station B5 - Diese Lernaktivität Wierderholung [sic!] un [sic!] Entspannung wird in Gruppen durchlaufen, die die Lernberatung LB B4 hinter sich haben. Vorher wird kurz erklärt, warum man in entspanntem Zustand besonders aufnahmefähig ist. Der Entspannungszustand wird durch bestimmte Musik und einen gesprochenen Text hergestellt." - jedoch sind solche Verweise auf Gründe einer bestimmten Anordnung die Ausnahme. Als verwirrend und das Verständnis des Textes erschwerend empfand ich die nicht konsistente Benennung der einzelnen Elemente der Selbstlernarchitektur. Manchmal heißt ein Element Station, dann wieder Lernstation. Mit Hilfe der graphischen Darstellung der SLA gelingt es dem willigen Leser zwar, diese Unklarheiten zu beseitigen. Der Graphik wiederum fehlt jedoch eine Legende, was das Verständnis der Graphik wiederum erschwert. Bestimmte Abkürzungen werden dem Leser gar nicht erläutert (Was soll MHT sein? Was SK? Und LSM?) All in all stellt der Aufsatz für den interessierten Leser eine gute Möglichkeit dar, sich mit den einzelnen Bestandteilen einer Selbstlernarchitektur bekannt zu machen. Erläuterungen zur Didaktik sowie ein genauerer Umgang mit Bezeichnungen würden den Text selbst zu einem perfekten Lernerlebnis machen.
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