Techreport,

Wirtschaftlichkeit von Q-Commerce: Lebensmittellieferdienste im Spannungsfeld zwischen Wachstumszwang und schwacher Profitabilität - Geschäftsmodell ohne Gewinnperspektive?

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Mitbestimmungsreport, 78. Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf, (October 2023)

Abstract

Die Q-Commerce-Branche umfasst Online-Lieferdienste, die Lebensmittel und fertiges Essen in kurzer Zeit direkt an den Verbraucher liefern. Spätestens seit der Corona-Pandemie sind diese Unternehmen in vielen deutschen Großstädten anzutreffen. Der öffentliche Diskurs nimmt häufig die schlechten Arbeitsbedingungen der Rider in den Blick. Was bisher unterbeleuchtet bleibt, ist eine grundlegende Auseinandersetzung mit der langfristigen wirtschaftlichen Tragfähigkeit solcher Geschäftsmodelle. Die vorliegende Studie untersucht vor diesem Hintergrund, ob die Q-Commerce Geschäftsmodelle dauerhaft wirtschaftlich erfolgreich betrieben werden können, oder ob es sich bei dieser Branche um ein kurzfristiges Phänomen in der Unternehmenslandschaft handelt. Auf Basis jahresabschlussanalytischer Kennzahlen werden dazu fünf Q-Commerce-Unternehmen (Delivery Hero, Just eat takeaway, HelloFresh, JD.com und Meituan) mit Blick auf Ertragsstärke, Liquiditäts-, sowie Finanzierungssituation untersucht. Das Sample wird dabei im Verhältnis zu verschiedenen Peer Groups betrachtet. Zu den zentralen Ergebnissen gehört, dass die betriebswirtschaftliche Performance des analysierten Q-Commerce-Samples im Vergleich zu den Peer Groups als unterdurchschnittlich einzustufen ist. Die untersuchten Unternehmen können nur eine schwache Profitabilität aufweisen. Ihre Kapitalisierung sowie Liquiditätsausstattung verdeutlichen, dass sie maßgeblich von der Finanzierung durch Investoren abhängen. In Anbetracht steigender Kapitalkosten und hoher Inflation, scheint jedoch auch ihre Bereitschaft, weiterhin Kapital zuzuführen, abzunehmen.

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