Abstract
Das Sozial- und Bildungssystem Schwedens besitzt in Deutschland vielfach einen ausgezeichneten Ruf. Thomas Barow zeigt in seiner historischen Untersuchung der schwedischen Schwachsinnigenf�rsorge jedoch, dass die Entwicklung nuanciert zu betrachten ist. Bem�hungen um soziale Eingliederung lassen sich ebenso erkennen wie Tendenzen der Ausgrenzung. Auf der Grundlage umfangreicher Literatur- und Archivstudien werden vielschichtige und zum Teil widerspr�chliche Prozesse gesellschaftlicher Modernisierung dargelegt und analysiert. Charakteristisch waren Rationalisierung und Psychiatrisierung der f�rsorgerischen Arbeit. Hinzu kam ein zunehmender Einfluss eugenischen Gedankenguts, was sich z.B. im Sterilisationsgesetz von 1934/35 widerspiegelte. Parallel dazu wurde die urspr�ngliche, p�dagogische Ausrichtung der Schwachsinnigenf�rsorge zur�ckgedr�ngt, lebte jedoch in Einrichtungen wie dem Seminar Slagsta in gewissem Umfang fort. Das traditionelle philanthropische Motiv "Vom Zehrenden zum Ern�h
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