Article,

Idealer Kapitalismus

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junge Welt, (February 2021)ISSN: 041-9373.

Abstract

Vor 100 Jahren wurde der Sozialphilosoph John Rawls geboren, vor 50 Jahren erschien sein Hauptwerk »Eine Theorie der Gerechtigkeit« – der vielleicht letzte originelle Entwurf zur Verteidigung der bürgerlichen Ordnung John Rawls ist gewiss der einflussreichste Sozialphilosoph des 20. Jahrhunderts. Keine und keiner kommt an ihm vorbei – er ist omnipräsent, allgegenwärtig selbst dort, wo sein Name nicht genannt wird. Selbst beim Blick in den Weltraum entgeht man ihm nicht mehr, seit im Jahr 1991 ein Asteroid nach ihm benannt wurde. Wie aber nähert man sich einem derartigen Jahrhundertmonument westlicher Philosophie? Gewiss, es gibt Dutzende Einführungen in das Werk des am 21. Februar 1921 geborenen Denkers, inzwischen einige hundert Monographien zu seinem Hauptwerk und wohl einige tausend Artikel zu seiner Gerechtigkeitstheorie. An allen Universitäten der Welt wird gelehrt, was Rawls geschrieben hat, buchstäblich keine einzige Arbeit zur Sozialphilosophie kann es sich nach den heute gängigen akademischen Kriterien leisten, von Rawls abzusehen bzw. ihn zu ignorieren.

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