In Deutschland müssen immer mehr Arbeitnehmer für einen Niedriglohn arbeiten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhielt im Jahr 2010 jeder fünfte Beschäftigte einen Stundenlohn von weniger als 10,36 Euro brutto. Am stärksten betroffen sind Taxifahrer.
Wie sinnvoll ist es, Arbeitslosen die Unterstützung zu streichen, wenn diese sich nicht sofort einen neuen Job suchen? Forscher geben nun eine verblüffende Antwort - und warnen vor einem Niedriglohn-Teufelskreis.
Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland haben zwei Jobs: Im März 2012 gingen 8,8 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einem Nebenjob mit geringfügiger Entlohnung nach - das sind rund 2,5 Millionen Arbeitnehmer. Im Juni 2003 lag ihr Anteil noch bei 4,3 Prozent.
Im Jahr 2010 arbeiteten 20,6 % aller Beschäftigten in Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten für einen Niedriglohn. Im Jahr 2006 lag der Anteil der Beschäftigten mit Niedriglohn noch bei 18,7 %.
Mehr als eine Million Menschen arbeiten und stocken ihr Gehalt durch Hartz-IV-Leistungen auf. Ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde würde diesen Menschen helfen und zugleich die Ausgaben für Hartz IV um mehrere Milliarden Euro senken.