Das archäologische Forschungsprojekt Römische Baukeramik und Ziegelstempel untersucht das antike Ziegeleiwesen und die Bauverwendung römischer Ziegel. Hierfür werden literarische, epigraphische und archäologische Quellen herangezogen. Neben der Auswertung von Architektur- und Baubefunden kommt den Ziegeln selbst die größte Bedeutung zu. Herstellermarken, sogenannte Ziegelstempel, erlauben die funktionale und chronologische Einordnung der Ziegeleiprodukte und der Bauwerke, in denen sie verwendet sind. Die Erforschung der Ziegelstempel ist Teildisziplin von Bauforschung und Architekturgeschichte, im Zusammenhang der Bauwerke von Provinz- und Militärverwaltung auch zentrales Untersuchungsanliegen der römischen Militärgeschichte und Limesforschung.
Im Eingangsbereich des Römerkastells Saalburg in Bad Homburg befindet sich das Zentrale Limesinformationszentrum Hessen, wo man sich anhand von Texten, Fotos und anschaulichen Zeichnungen einen ersten Überblick über den Obergermanisch-Raetischen Limes verschaffen kann.
Das Museum Großkrotzenburg liegt inmitten eines ehemaligen Römerkastells aus dem 2. Jh. n. Chr., von dem noch Reste eines Eckturmes und Teile einer 5 Meter hohen Umfassungsmauer zu sehen sind. Turm und Mauer sind übrigens die ältesten oberirdischen römischen Bauwerke diesseits des Rheins. Das Museum beherbergt zudem das Regionale Limes-Informationszentrum für den Main-Kinzig-Kreis (Hessen).
2005 wurde der Limes, die einstige Grenze des Römischen Reiches, zum UNESCO-Welterbe der Menschheit ernannt. Im Jahr darauf wurde in Weißenburg die zentrale bayerische Informationsstelle zum Limes, das Bayerische Limes-Informationszentrum, eröffnet.
P. Henrich (Eds.) Beiträge zum Welterbe Limes ; Bd. 8 ; ... Kolloquium der Deutschen Limeskommission ; 7 ; Beiträge zum Welterbe Limes ; Deutsche Limeskommission: ... Kolloquium der Deutschen Limeskommission Theiss, Darmstadt, (2014)Literaturangaben.
K. Dietz. Römische Legionslager in den Rhein- und Donauprovinzen, Nuclei spätantik-frühmittelalterlichen Lebens?, N.F., 138, Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, (2011)