Als ich dieses Buch 1984 gelesen habe, konnte ich damit nur wenig anfangen. Bei einem meiner letzten Umzüge habe ich es wiederentdeckt, erneut gelesen und erstaunt festgestellt, wie aktuell und wie weitsichtig es ist. Fast alle Themen der aktuellen Diskussion um die digitale Gesellschaft werden darin bereits behandelt: Überwachung, Datenschutz, Rasterfahndung, Ausbeutung von „Wissensarbeitern“ etc. Und die Grundeinsichten dieses Buches sind auch für die aktuelle Diskussion noch sehr relevant: Computersysteme sind in einen sozialen Kontext eingebettet. Ein Computer speichert keine Informationen, sondern nur Daten, die ohne einen Menschen, der diese Daten interpretieren kann, sinnlos sind. Wie die Daten interpretiert werden, hängt immer davon ab, welche Frage beantwortet werden soll. Dabei kann es zu verhängnisvollen Missverständnissen kommen. Vallée zeigt, warum die Datensammelwut der Geheimdienste nicht nur ineffektiv (im Hinblick auf ihr Ziel) ist, sondern auch höchst gefährlich (wegen der Chilling Effects und des eingebauten Risikos, Unschuldige zu treffen).